Das 19. FiSH – Filmfestival im Rostocker Stadthafen fand vom 28. April bis 1. Mai als Hybridveranstaltung in Rostock und im Internet statt.

In diesem Jahr hat das Festivalprogramm mehrere tausend Menschen in die Spielstätten entlang der Warnow gelockt. Hinzu kamen elf Wettbewerbs-Juror:innen sowie knapp 40 Filmteams. Das Wettbewerbsprogramm beinhaltete 55 Filme aus Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland und dem Ostseeraum. Die öffentliche Jurydiskussion mit anschließender Preisverleihung fand am 1. Mai um 13 Uhr im Rostocker M.A.U. Club statt. 

 

FILM DES JAHRES | Hauptpreis im bundesweiten Wettbewerb JUNGER FILM

In diesem Wettbewerb wurden 2022 insgesamt 31 Filme in sechs Blöcken gezeigt. Den mit 7.000 € dotierten Hauptpreis FILM DES JAHRES gewann die 26-jährige Serafima Orlova aus Hamburg mit dem Film „Connection“. Der Experimentalfilm beschreibt die distanzierte Beziehung zwischen einer Mutter und ihrer Tochter, die auf Telefongesprächen beruht. Das Preisgeld wird gestiftet von der Hansestadt Rostock sowie der MV Filmförderung GmbH des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

 

GoldFiSHe | Geldpreise im bundesweiten Wettbewerb JUNGER FILM

Im Wettbewerb JUNGER FILM wurden außerdem drei GoldFiSHe vergeben, die mit je 1.000 € dotiert sind. Die Preisträger:innen sind die Filmgruppe  “DREH DEINEN FILM!” aus Hamburg (11) mit dem Film „KUMMER“, Adrianna Wieczorek und Ernesto Ojeda Sosa (25) aus Köln mit dem Film „Winter Colours“, sowie Lilith Jörg  (14) aus Schramberg mit dem Stop Motion Film „Take heart!“. Die GoldFiSHe wurden gestiftet vom Land Mecklenburg-Vorpommern.

 

Sputnik | Auszeichnung für einen Film abseits des Mainstreams

Die Kino-Crew des Kulturkosmos e. V. hat außerdem den mit 500 € dotierten Sputnik-Preis an Adrianna Wieczorek und Ernesto Ojedo Sosa aus Köln für den AnimationsfIlm „Winter Colours“ vergeben. Der Film erzählt die Kindheitsgeschichte einer Frau, deren Mutter seit längerem abwesend ist, die Erinnerung an sie aber nicht verschwinden. Der Sputnik zeichnet junge Filmschaffende abseits des Mainstreams aus.

 

YOUNG BALTIC CINEMA AWARD | Hauptpreis im Ostseeraum-Wettbewerb OFFshorts

Zum 19. FiSH wurden 11 Kurzfilme im Ostseeraum-Wettbewerb OFFshorts präsentiert. Den mit 1.000 € dotierten Hauptpreis YOUNG BALTIC CINEMA AWARD gewannen der 15-jährige Piotr Kaźmierczak aus Sochaczew in Polen mit dem Animationsfilm „the hole“. Der Film beschäftigt sich mit Leere und Einsamkeit. Das Preisgeld wurde gestiftet von der Stadt Rostock sowie dem Land Mecklenburg-Vorpommern.

 

OstseeFiSH | Sonderpreis mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit

In diesem Jahr stifteten die Baltic Sea Conservation Foundation (Balt CF) gemeinsam mit der  Ostseestiftung in der Kategorie OFFshorts den Sonderpreis „OstseeFiSH“ für einen Film der sich mit dem aktuellen Zustand unserer Welt auseinandersetzt und wichtige Zukunftsfragen aufwirft. Den mit 2.000 € dotierten Preis gewannen Heaven Feday, Hani Al Abras und Daniel Jonasson Mohammadi aus Färjestaden in Schweden für ihren Dokumentarfilm „Head in the sand”. Der Film gibt einen Einblick in die Ankunftszeit eines jungen Geflüchteten, nachdem er seine syrische Heimat verlassen musste.

 

FriedaFiSH | Preis von jungen Kinofans aus Schulen in ganz Mecklenburg-Vorpommern

Von dem FriedaFiSH- Team der Jenaplanschule Rostock wurden 9 Filme aus den diesjährigen Wettbewerben ins Rennen geschickt. Am Ende gewann die Romcom “Lieferissimo” von den beiden 22-jährigen Kilian Bohnensack und Lukas März. Der Film handelt von einem Jungen, der sich in den Lieferboten verliebt und anschließend in einen Bestellrausch verfällt, nur um den Boten wiederzusehen. Gestiftet wird der mit 350 € dotierte Preis von der KARO gAG.

 

Der Wettbewerbsübergreifende Publikumspreis

Alle Wettbewerbsfilme hatten außerdem die Chance, den Publikumspreis zu gewinnen. Das Preisgeld hierfür setzt sich aus Spenden sowie den Erlösen aus den Onlinetickets zusammen. Über eine Onlineabstimmung konnte Zuschauende über die Preisvergabe abstimmen. Gewinner:innen des Publikumspreises sind Hendrik Ströhle, Lisa Jilg und Juia Schubeius mit ihrem Dokudrama “berühr mich”. Das Preisgeld beträgt 1065 €. Online konnte dafür noch bis zum 5.Mai gespendet werden.

 

Vier Festivaltage – vier Streamingkanäle

Unter dem Motto FiSH 2.0 konnte das Festival im Rahmen des Neustart Kultur Programms des Bundesverband Soziokultur um ein Online-Programm erweitert werden. Hierzu gab es einen Live-Kanal mit zahlreichen Talk-Formaten, Panels, Workshops, Musikvideos und Filmen aus dem Festivalarchiv.