geschrieben von Deniza Niculita – freiwilliges europäisches Jahr beim FiSH

Ein Festival für Kreativität und Jugendliche: Highlights des FiSH-Filmfestivals 2024

Das FiSH-Filmfestival war zu seiner 21. Ausgabe mit einer lebendigen Mischung aus Film, Musik und guter Laune am Stadthafen.

Das diesjährige Festival war eine gelungene Mischung aus innovativen Projekten, kreativen Vorführungen und Networking-Möglichkeiten. Hier seht ihr was so passierte:

Am Mittwoch begann das Festival mit der Verleihung des Medienkompetenz – Preises MV, bei dem Projekte ausgezeichnet werden, die nachhaltige und innovative Medienarbeit fördern. Im Mittelpunkt stehen dabei Bildungsprozesse und die Entwicklung von Medienkompetenz bei den Teilnehmenden. Diese fand dieses Jahr im Volkstheater statt, ebenso wie die offizielle Eröffnung des 21. FiSH Filmfestivals.

Nach musikalischen Performances, Ansprachen (darunter auch die Oberbürgermeisterin der Hansestadt Rostock Eva-Maria Kröger) und Applaus ging es gleich zu Beginn mit dem PopFiSH-Musikvideo-Wettbewerb los.

Es gab 3 Preiskategorien (Jury, Publikum und OZ-Online), aber nur einen Gewinner, der sie alle geknackt hat.

Herzlichen Glückwunsch an THE HUNTED von Mæntik und Regisseur Christian Wunsch! Gefeiert wurde mit Musik und Tanz auf der PopFiSH After-Show Party in der Volkskantine.

 

Von da an spielte sich jeder Tag mit fast den gleichen Zutaten ab, die jedes Mal zu neuen Delikatessen gemischt wurden. Los ging es mit dem,,Filmmakers Welcome”, bei dem sich die Regisseur:innen beim Bingo Spielen und Quiz kennenlernen konnten.

Die Begrüßung sowie einige der Talks und Networking-Möglichkeiten fanden im gemütlichen Schollenbergerstatt. Drei Student:innen derDesignakademie halfen uns bei der Dekoration (wer vor der Frieda 23 vorbeikam, konnte auch bunte Wimpelketten sehen oder unsere knallrote Rezeption).

 

Bequeme Sofas, Wände voller Bücher und dem leckeres Catering von Pesto Peter, was will man mehr? Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht davor gescheut haben, die Sofas ein wenig zu verschieben: An ihrer Stelle haben wir zwei lange Tische und Bänke aufgestellt, um den Rahmen für unser Meet the Festivals-Dinner am Donnerstag zu schaffen.

Die kuscheligen Sofas waren auch der Ort, als wir uns für die Diversity im Film (Freitag) und für die Safer and Fairer Movie Sets (am Samstag) trafen. Wir hatten sogar eine Live-Indiefilmtalk-Podcast-Aufnahme@FiSH dort: “Wie bringe ich meinen Film in die Welt?” am Donnerstag von unserem diesjährigen Jurymitglied Yugen Yah gehört!

Natürlich war jeder Tag auch vollgepackt mit Filmblöcken, der JUNGER FILM Wettbewerb, mit Regisseuren aus ganz Deutschland, abwechselnd teilten wir uns den Raum im komplett zum Kino umgebauten MAU Club mit den Filmen des OFFShorts Wettbewerbs, mit Regisseuren aus dem Ostseeraum.

Nach jedem Film war es Zeit für eine Q&A mit den Regisseur:innen und den Teams, die sich zu einer der Moderatorinnen auf die Bühne setzten. Manchmal mussten wir für diejenigen, die nur per Zoom dabei sein konnten, einen Fernseher auf die Bühne rollen, aber es war immer schön zu hören, was in der ganzen Welt hinter der Entstehung eines Films, auch und gerade eines Kurzfilms, vor sich geht.

 

Und am Ende des Blocks: die offene Jury-Diskussion, bei der die Jurymitglieder auf der Bühne über den Film diskutieren, konstruktive Kritik abgeben und – warum nicht – ein paar Witze reißen.

Während sich all dies im MAU und bei Schollenberger am Hafen abspielte, gab es noch eine Location, die nicht fehlen durfte: unser geliebtes Li.Wu. Kino hier in der Frieda.

Das Sehsterne-Programm bot Langfilme, darunter zum Beispiel „DER JUNGE DEM DIE WELT GEHÖRT” (R: Robert Gwisdek) oder auch den lebensfrohen „TEACHES OF PEACHES“ (R: Philipp Fussenegger, Judy Landkammer) über die Verwandlung der Kanadierin Merrill Nisker in die internationale Phänomen-Künstlerin Peaches.

 

Am Freitag wurde ein ganz besonderes Programm gezeigt: die 48H-Challenge. Ihr habt wahrscheinlich schon verstanden, was es bedeutet: nur 2 Tage, um einen Film zu schreiben, zu filmen und zu spielen und dabei einige Elemente zu integrieren, die ganz am Anfang vorgegeben werden.

Könntet ihr das schaffen? Wenn ihr mit einem eindeutigen JA beantwortet habt, dann versucht es doch nächstes Jahr auch. Wenn ihr mit „…vielleicht“ geantwortet habt, gibt es nur einen Weg, das herauszufinden, oder?

In unserem Hause, der Frieda 23, fanden am Freitag auch die Pitch- und Script-Workshops statt. Man konnte lernen, wie man einen überzeugenden Film-Pitch abgibt und wie man eine Geschichte besser entwickelt.

 

Am Samstag gab es den Filmmakers Welcome, Filmblöcke und Workshops so wie immer, aber am Abend erhielt das MAU eine neue Funktion: es war der Ort der FiSH 2024 Preisverleihung, die am Abend stattfand.

Durch Handaufheben vergab die Jury die drei GoldFiSHe an DER WOLF UND DIE SIEBEN MINIONS (R: Kindergruppe Familienzentrum Münsterstraße, die nur 6 Jahre alt waren!), WOLKE Z (R: Janina Lutter), und IT’S JUST A WHOLE (R: Bianca Scali). Die Kino-Crew des Kulturkosmos e. V. erlaubte uns außerdem, den Sputnik-Preis an GOLEM’S BREATH von Vincent Rabas-Kolominsky zu vergeben.

Auch unser liebes Publikum hatte ein Wörtchen bei der Preisvergabe zu sagen, indem es nach jedem Filmblock seinen Zettel mit der Markierung seines Lieblingsfilms in unsere Stimme Box steckte und so seinen eigenen PublikumsPreis vergab, der in diesem Jahr an VELKOMMEN HJEM I WELCOME HOME (R: Amanda Nalbant Nordpoll, Norwegen) ging.

Mit Förderung der Baltic Sea Conservation Foundation und der OSTSEESTIFTUNG konnten wir FÖR SLITE! (R: Ivar Jansson, Schweden) mit dem OstseeFiSH auszeichnen, der an Filme vergeben wird, die sich mit dem Lebensraum Ostsee beschäftigen: ökologisch, sozial, politisch oder kulturell. Einen Monat nach dem Festival halfen uns mehr als 600 Schüler aus ganz MV bei der Verleihung des FriedaFiSH an BEANBOY (R: Emily Hanning, Dänemark).

 

Aber Trommelwirbel… wer hat die zwei großen Preise gewonnen? Der Film des Jahres für JUNGER FILM war FLENSBURG SÜßBITTER (R: Lena Dandanelle, Ben Lucy Schaub, Lea Majer, Antonia Leese und Daniel Schmidt). Ein postkolonialer Blick auf die Hafenkante von Flensburg und die Frage, was sichtbar gemacht wird und was nicht.

Bei OFFShorts hingegen ging der Preis für YOUNG BALTIC CINEMA Award an JESTEM BŁĘKITEM (R: Weronika Szyma, Polen). Die poetische Geschichte von einer Mutter und einer Tochter, die versuchen, an einem metaphorischen Strand ihren Frieden zu finden.

Die After-Party beschränkte sich nicht nur auf einen Ort: Regisseure und Team feierten in der Diele im MAUmit dem fesselnden MUMPEL, MURKS UND DIE HERRSCHERIN DER GALAXIS und für alle, die gerne dabei gewesen wären, gab es den Vinyl-Party im Peter Weiss Haus. Die 80er sind total zurück, egal was irgendjemand sagt!

Zum Abschluss des gesamten Festivals verabschiedeten wir unsere

Filmschaffender:innen dort, wo alles begann: in unserem Frieda 23 Garten mit einem Feedback- und Brunch-Picknick.

Sie mussten ihre Züge, Flugzeuge oder Fähren nehmen und zurück in ihre Routinen gehen, so wie wir auch… aber nächstes Jahr wird das FiSH wiederkommen, denn einmal probieren macht nicht satt, man muss es wiederholen!